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Wie auf Schienen mit dem Ross aus Eisen
Radfahren ist eine feine Sache, denn durch die damit verbundene Körperertüchtigung besteht die Chance, der Rentenkasse möglichst lange zur Last zu fallen. Allerdings geht unser Elan dabei selten ans Extreme. Steigungen und unübersichtliche Verkehrssituationen in Städten sind uns beim Radeln zuwider.
Zu unser aller Glück gibt es in der Nähe von Bad Oldesloe mehrere schöne Bahnradwege, also Wege, die auf ehemaligen Bahntrassen verlaufen. Diese kommen unseren Wünschen deshalb besonders entgegen, weil schon die Ingenieure der Bahn weitgehend auf die Vermeidung von Steigungen geachtet haben. Auch Kreuzungen mit Straßen wurden oft mit Tunneln oder Brücken realisiert, auch dies kommt uns nun als Radfahrer sehr gelegen. Ein Manko haben die Bahntrassen allerdings doch, denn nur selten bilden sie einen Rundkurs, um uns elegant wieder nach Hause bzw. zu unserem Auto zu führen. Wer das verschmerzen kann, weil sie oder er entweder auf dem Bahndamm retour fährt oder klassisch mit ruhigen Nebenstraßen zu einem Rundkurs kombiniert, hat das Beste aus dem Angebot gemacht.
Im Wesentlichen sind es drei Bahnradwege rund um Bad Oldesloe, die für Radler, die eine Tagesleistung von 40-80 km anstreben, infrage kommen. Alle Trassen bieten Gastronomie in unmittelbarer Nähe und zum Teil überdachte Sitzplätze für Selbstversorger.
A: Trasse der EBOE Bahn, von Bad Oldesloe nach Henstedt-Ulzburg. Seit 1990 können wir ab dem Kurpark Bad Oldesloe 27 km bis an den Rand Hamburgs radeln. Entlang der Strecke gibt es weitere Lieblingsplätze: #26 Obstgehölzlehrpfad, #27 Findlingsgarten Grabau, #74 Waldspielplatz Grabau und #30 Nienwohlder Moor.
B: Trasse der Königlich Preußischen Staatsbahn, von Bad Oldesloe nach Trittau. Auch diese Strecke wurde 1990 auf 22 km für Räder freigegeben und beginnt ebenfalls im Kurpark Bad Oldesloe. Bis 1976 befand sich hier eine Bahnroute in Richtung Berlin, welche aber bald durch andere Strecken ersetzt wurde.
C: Trasse der Südstormarnschen Kreisbahn von Trittau nach Glinde. Diese 19 km wurden bereits 1960 als Bahnradweg freigegeben und schliessen fast nahtlos an die Trasse B an. Diese Strecke ist zum größten Teil geteert und daher auch für Inlineskates geeignet.
Eine stabile Wetterlage, Flickzeug in der Tasche und los geht es. Der Plan: Wir wollen mindestens 120 Jahre alt werden 🙂
Text und Bilder : Günter Knubbe